Es geht los in unserem kleinen Haus.

Ich finde Raufasertapete klasse. Naja, solange sie nicht an meinen Wänden ist! Aber jetzt finde ich sie gut weil sie am einfachsten von den Wänden abzukriegen ist. Ganz anders die 7 Schichten Tapete, die das Design der letzten 7 Jahrzehnte widerspiegelt.

Aber fangen wir einfach mal vorne an. Als erstes müssen natürlich alle restlichen Überbleibsel der Dame entfernt werden...doppelte und dreifache Rollos, Gardinen und Spitzendeckchen. handgeklöppelte Vorhänge und Poettchen und Schälchen. Die Katze ist uns auf Schritt und Tritt auf den Fersen.  (Miauuuu!!) Es dauert bestimmt einen halben Tag bis wir alles in den "Wintergarten" der wirklich keiner ist - getragen haben. Der Deal war, dass wir alles entsorgen, was noch im Haus ist und wir dafür sofort anfangen dürfen zu renovieren. Ein  genialer Tausch: wir bieten Arbeit an damit wir schneller noch mehr arbeiten können. Fantastisch. Müll Entsorgung eingeschlossen...Dann fangen wir an Tapeten und Paneele von den Wänden abzureißen. (Miaaaaaauuuu!!) (Die Katze jammert.)  Die Paneele kommen uns nur so entgegen...wunderbar. Natürlich erwarte ich dasselbe von den Tapeten im Wohnzimmer. 2 Stunden und 2qm später gebe ich auf. (Miauuuu!!) Wir brauchen eine Fußballmannschaft von Tapetenabkratzern, wenn wir das in 1 Woche schaffen wollen. Ich gehe nach oben und probiere es dort. Die Tapeten tun erst so als wäre es leicht...dann haben sie mich. Kleister und Granaten, habt mitleid! (Miaaaaaaauuuu!!) (Martin: "WHAT!?!?") weiter geht’s. Dann weiche ich frustriert wieder ein und mache mich ans Treppenhaus das gerade 10qm groesser geworden ist, weil Martin die braunen Deckenpaneele erfolgreich entfernt hat. (Miauuuu!!) Ahhh. Heller. Größer. Super!!! Ich weiche die Raufasertapete ein. Dabei denke ich mir nichts. Sicherlich muss ich hier noch 17 mal rüber mit meinem Quast bevor die Tapete auch nur einen mucks macht.

Miaaaaaaaaaaauuuu!! – Die Katze, die übrigens Brandy heisst. Die Geschichte dahinter ist, dass die Enkelin der alten Dame die Katze halb verbrannt gerettet und aufgenommen hat. Vielleicht heisst sie auch Brenn-die?! Keine Ahnung. Merkwürdige Namensgebung auf jeden Fall.

Nach 2 x einweichen probiere ich es. Man soll ja die Hoffnung nie aufgeben. Oooohhhhhhhhhh...Die wundervolle Raufaser Tapete ist heute mein bester Freund, und ich fange an mit Ihr zu reden. Martin guckt mich schon schief an. Diese extrem liebenswerte Tapete lässt sich in einem Stück entfernen. Und ich fange an mir zu wünschen, dass das ganze Haus damit tapeziert wäre... ist es aber nicht. Nur eine Seite und ein Glück die Decke im Treppenaufgang. und der winzige Flur oben. Das war’s. Ich hebe mir diese Arbeit für schlechte Zeiten auf. 


Und hier ein paar Fotos: